Eine merkwürdige Zeit, diese Tage „zwischen den Jahren“, alles hängt so ein wenig in der Schwebe. Gefühlt hat die Hälfte der Bevölkerung Urlaub, diejenigen, die arbeiten müssen, finden nicht wieder in die Routine rein, denn schließlich nehmen wir heute Abend Abschied vom alten Jahr und begrüßen das Neue.
Am heutigen Tag blicken wir zurück und fassen Vorsätze für den neuen Umlauf der Erde um die Sonne. Das wollen wir auch hier in unserer Weihnachts-Challenge machen: Wir schauen kurz zurück, was du in den letzten fünf Tagen bereits geschafft hast (du kannst an der Challenge natürlich auch jederzeit nachträglich teilnehmen).
Im Anschluss gebe ich dir ausführlicher einige Tipps, mit denen du im neuen Jahr dein Buchprojekt, das du nun erfolgreich vorbereitet hast, auch erfolgreich durchziehen kannst. Dein Buch soll schließlich nicht irgendwo zwischen den Jahren versacken!
Aller Anfang war doch gar nicht so schwer
Du willst unbedingt ein Buch schreiben, weißt aber nicht so hundertprozentig, worüber? Am ersten Tag unserer Challenge hat dir Barbara einige starke Tipps an die Hand gegeben, wie du Ideen und Stoffe sammelst und ordnest, dass du sie auch in deinem Buch verwerten kannst.
Wenn deine Idee irgendwo einschlagen soll (am besten in den Verkaufs-Charts), musst du erst den Bogen spannen: Der Storybogen macht dein Buch spannend und ist auch ein roter Faden für dich als Autor. Alles Wichtige dazu hat dir Christine verraten.
Der Storybogen ist auch ein wichtiges Instrument, um dein Sachbuch oder deinen Ratgeber spannend zu gestalten – die besten Bücher sind die, die nicht nur informieren, sondern auch unterhalten (oder andersherum!). Was du darüber hinaus beachten solltest, wenn du deinen Ratgeber vorbereitest, hast du bereits in unserem Blog erfahren.
Gestern und vorgestern dann ging es darum, weshalb es wichtig ist, mit deinem Lesern in Dialog zu treten bzw. wie du glaubwürdige und interessante Charaktere und Figuren erstellst.
Der Rückblicke sind genug gewechselt, nun soll die Zukunft folgen!
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du an unserer Challenge teilnimmst. Du bist voller Feuereifer dabei, Nacht um Nacht in die Tasten zu hauen. Du sammelst wie verrückt Ideen in deinem Notizblock noch und nöcher. Du hast aufwändig Listen und Grafiken erstellt für dein Konzept.
Das ist großartig!
Was jetzt zählt, ist: Dranbleiben! Durchhalten! Bleib motiviert! Verliere dein Ziel nicht aus den Augen: Dein Buch!
Stolperfallen gibt es viele … doch wir zeigen dir, wie du mit ein paar einfachen Motivations-Werkzeugen diese Fallen aus dem Weg räumen kannst oder wie du wenigstens elegant drüberhüpfst.
Behalte dein Ziel im Auge
Es klingt profan, aber es ist ein großer Antrieb: Blicke nicht auf die vielen Seiten, die du noch füllen wirst, sondern auf dein Endprodukt!
Mach dir immer wieder klar, dass am Ende deiner Mühen das steht, wovon du vielleicht schon lange geträumt hast: dein eigenes Buch!
Stell dir vor, wie du das Buch in den Händen hältst, wie du es bei Amazon gelistet siehst. Wie du deine erste positive Rezension bekommst.
Vergegenwärtige dir das Gefühl, das du empfindest, wenn du siehst, dass Menschen lesen wollen, was du geschrieben hast!
Deine 1. Aufgabe für heute:
- Schreibe auf, warum du ein Buch schreiben willst.
- Schreibe auf, was du fühlen wohl fühlen wirst, wenn du dein Buch veröffentlicht hast.
Diese Notizen bewahrst du am besten irgendwo auf, wo du immer wieder nachschaust, um dich zu motivieren.
Du kannst sie auch auf Klebezettel schreiben und an deinem Schreibtisch, im Bad, in der ganzen Wohnung verteilen, so dass die positiven Gefühle und deine Motivation dich ständig umgeben.
Vom unterbewerteten Dasein der Fristen
Fristen first! Stell dir einen Zeitplan auf, denn ohne läufst du Gefahr, dass dein Buch ein Dasein im Limbus der Unvollendung fristen muss. Hofiere die Frist Lady! Wenn der Bauer die Zeit nicht kennt, dann frisst er nicht. So lautet ein friesisches Sprichwort. Oder so.
Doch genug der – zugegeben schlechten, aber ich hatte da eben Lust drauf und da musst du durch – Wortspiele. Was ich sagen will: Die meisten Menschen, die Planer und die Ordentlichen, aber auch – oder vor allem – die Chaoten und Tausendsassas, kriegen Dinge vor allem dann fertig gestellt, wenn sie eine Deadline haben.
Die psychologische Hintergrund ist leicht erklärt: Wenn du dir (und deinen Mitmenschen) sagst, dass dein Projekt „irgendwann“ fertig ist, dann verspürst du selbst keinen Antrieb, dich mal in einer Mußestunde an dein Projekt zu setzen.
Morgen ist ja auch noch ein Tag. Aber da kommt was dazwischen. Ach, es macht ja nix, wenn ich erst nächste Woche weitermache. Und schwuppdiwupp ist ein Monat, ein Jahr um.
Die Politik der kleinen Schritte
Vermutlich kannst du noch nicht absehen, wann dein Buch fertig sein wird. Du weißt noch nicht so genau, wie schnell du vorankommst oder wie dick dein Buch überhaupt werden soll. Das macht auch überhaupt nichts.
Gehe am besten kleinschrittig vor. Noch bist du motiviert. Du nimmst dir die Zeit, die du hast, und investierst sie in deinen Buchtraum. Damit du diese Motivation auch beibehältst, setzt du dir Ziele, die deinem jetzigen Arbeitspensum entsprechen.
Wenn du derzeit 20 Seiten in der Woche schaffst, dann sag dir: In 10 Wochen habe ich 200 Seiten!
Oder du gehst nach Sinnabschnitten vor. Du hast bereits eine grobe Gliederung erstellt oder sogar ein Inhaltsverzeichnis. Dann nimm dir vor: Bis zum 15. Januar habe ich die Kapitel 1 bis 4 fertig, bis Ende Januar 5 bis 8 etc. (Die Zahlen sind natürlich nur Beispiele, die du deinem Arbeitstempo und dem Umfang deiner Kapitel anpasst.)
Am Ende der kleinen Schritte stehen zwei große Daten:
- Wann du deinen Text fertig geschrieben hast
- Wann du deinen Text nach dem Korrekturlesen durch Freunde und/oder ein professionelles Lektorat/Korrektorat überarbeitet und druckreif hast.
Deine 2. Aufgabe für heute:
- Erstelle einen Zeitplan für dein Buchprojekt
- Hänge ihn gut sichtbar auf. Trag die Fristen in deinen Kalender ein.
Muss ich extra erwähnen, dass diese Termine nicht in Stein gemeißelt sind? Selbstverständlich kommt immer mal etwas dazwischen. Oder ein Probeleser gibt dir noch einen wichtigen Anstoß, eine Idee, die du unbedingt noch einbauen willst. Oder du hast dich bei der Planung einfach verschätzt. Oder oder oder …
Dein Plan ist flexibel. Aber wenn du deine Fristen anpasst, dann nur mit richtigen Begründungen. Bevor du also eine Frist korrigierst, überlege dir: „Wie kann ich diese Verzögerung jetzt erklären, dass sie auch mein Chef akzeptieren würde?“
Aber lass aus deinem Buchprojekt kein BER werden … (Warum redet eigentlich keiner mehr über die Elbphilharmonie? 😉 )
Hast du schon einen Schreibpartner?
Schreiben macht Spaß! Und noch mehr Spaß macht es – wie so vieles im Leben, angefangen bei den Vergnügungen der Fleischeslust bis zum Fußball – wenn du nicht alleine bist.
Wenn du also jemanden hast, der, genau wie du, ein Buch schreiben will, dann tu dich doch mit ihm oder ihr zusammen! Trete in Kontakt und tausch dich regelmäßig (täglich, wöchentlich, Hauptsache regelmäßig) aus – via Mail, Skype, Telefon, oder auch persönlich, wenn ihr es einrichten könnt.
Das hat viele Vorteile:
- Ihr tauscht permanent Ideen aus
- Regelmäßiges Feedback gibt dir während des gesamten Prozesses das Gefühl, etwas Gutes und Sinnvolles zu machen – Zweifel an deinem Tun kommen im Idealfall gar nicht erst auf
- Ihr könnt laufend eure Arbeitsfortschritte kontrollieren
- Dein Partner kann dir weiterhelfen, wenn du mal eine der gefürchteten Schreibblockaden hast
Du bist nicht allein! Nutze das für dich!
Deine 3. Aufgabe für heute:
- Finde einen Schreibpartner (oder gar eine Schreibgruppe).
Um Gleichgesinnte – andere Challenge-Teilnehmer etwa – zu finden, kannst du die Kommentarfunktion unter diesem Artikel nutzen.
Ja Mensch, so fix kann das gehen, ein Buch zu starten!
Das waren nun sechs Tage Challenge. Sechs Tage, in denen du ein wirklich solides Fundament für dein Buch geschaffen hast. Quatsch, Fundament! Da steht ja auch schon ein ganzes Gerüst drauf und die Anschlüsse ans Strom- und Wassernetz sind auch schon verlegt!
Jetzt geht es ans Mauern und anschließend an die Feinarbeiten, den Stuck und den Rollrasen kannst du dann auch noch vor der Tür ausrollen.
Wer dir dabei helfen kann, wenn du das alles nicht selbst erledigen kannst, das liest du im letzten Post unserer Weihnachts-Challenge.
Lass dich anstiften,
dein
P.S.: Nils und ich wünschen allen Lesern und Schreibern einen wahnsinnig guten Rutsch und ein anstiftungs- und erfolgreiches Jahrt 2016!